Sie wollen/müssen Ihre Abschlussarbeit schreiben? Sie wollen das Thema Ihrer Abschlussarbeit "anmelden"? Sie möchten verstehen, wie das bei mir abläuft und was Sie dazu brauchen? Ich versuche es zu erklären...
An der HTW Berlin melden Sie Ihre Arbeit bzw. Ihr Thema offiziell nicht einfach an, sondern stellen einen "Antrag auf Zulassung zur Abschlussprüfung" (vgl. RStPo § 22, Abs. 2). Die Abschlussprüfung besteht aus der Abschlussarbeit (Bachelor-/Masterarbeit) und der mündlichen Abschlussprüfung, dem sogenannten Kolloquium.
Bitte lesen Sie die relevanten Studien- und Prüfungsordnungen (RStPo § 22, Wiko BA StPo § 12, Wiko MA StPo § 10) zu diesem Thema. Sie sind verbindlich, alle meine Angaben hier sind nur als Hilfe gedacht, stellen nur eine Interpretation und Ergänzung dar - und sind insofern auch ohne Gewähr.
Die Anträge auf Zulassung zur Bachelor-/Masterarbeit werden digital über einen Moodle-Kurs (zum Selbsteinschreiben) gestellt. Ich senden Ihnen gerne den Link, wenn wir über Ihr Thema gesprochen und ich Ihnen eine Zusage zur Betreuung gegeben habe.
Das Thema muss Sie und mich interessieren. Und es sollte mir auch liegen, man sollte also eine gewisse fachliche Nähe verspüren. Manche Themen liegen einem einfach nicht, auf manche hat man einfach weniger Lust als auf andere. Das geht Studierenden genauso wie Professor:innen.
Meine fachlichen Interessen sind hier auf der Seite umrissen. Darüber hinaus betreue ich aber fast alle Themen, die sich aus dem Kontext der Wirtschaftskommunikation entwickeln lassen. Das sollte aber nur zweitrangig sein, denn wichtiger ist es, dass das Thema zu Ihnen passt. Wenn Sie Ihr Thema gefunden und "Bock darauf haben", dann ist die/der Betreuer:in wirklich zweitrangig.
Sie müssen mir zeigen, dass Sie Ihr Thema sehr bewusst gewählt und sich mit dem Themenkomplex – zumindest in Grundzügen – vertraut gemacht haben. Ich möchte, dass Sie wirklich informiert und mit einem guten Gefühl in die Bearbeitung starten, denn neun (BA) oder auch achtzehn Wochen (MA) sind letztendlich nicht so viel Zeit.
Es ist Ihr Thema, es ist eine große Chance, sich noch einmal mit einem Thema intensiv zu befassen, dass Sie wirklich interessiert und über das man dann auch gerne in Bewerbungsgesprächen sprechen möchte.
Dass Sie sich im Themenkomplex orientieren können, zeigen Sie mir am besten in Form eines Exposés. Die Anfertigung eines Exposés zwingt Sie zu einer angemessenen ersten Einarbeitung sowie einem Denken (Stichwort "Forschungsfrage" oder "Methodik"), dass Ihnen bei der Bearbeitung helfen wird. Nehmen Sie sich bitte ein wenig Zeit für die Themenfindung und die Erstellung des Exposés. Das ist keine Aufgabe für einen Nachmittag oder die Mittagspause zwischen zwei Meetings!
Tipp 1: Beginnen Sie früh und ohne akuten Zeitdruck damit, sich Gedanken zu möglichen Themen zu machen – vielleicht schon im vierten Semester. Lassen Sie Ihre Ideen ein wenig reifen, recherchieren Sie, lesen Sie sich ein. Mit Recherchieren und Einlesen meine ich nicht drei allgemeine Marketing-eBooks herunterzuladen und darin die Kapitel zu Ihrer Themenidee querzulesen! Nehmen Sie es ernst. Und schreiben Sie bitte bitte nicht als ersten Schritt alle möglichen Prüfer:innen mit der Frage "ich möchte im Winter-/Sommersemester 202x meine BA-/MA-Arbeit zum Thema XY schreiben. Haben Sie noch Kapazitäten frei?" an. Es hat ein wenig Zeit, siehe Tipp 3.
Tipp 2: Studierende bemängeln immer mal wieder, dass das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten im Studium nicht ausreichend trainiert wird – interessanterweise nicht, wenn Hausarbeiten als Prüfungsoption angeboten werden, sondern wenn die eigenen Schwächen bei der Bearbeitung der Bachelorarbeit deutlich werden. Werden Sie aktiv, wenn Sie vorab schon das Gefühl haben, dass Sie sich noch nicht ausreichend präpariert fühlen. Laden Sie sich über die HTW-Bibliothek eBooks zum wissenschaftlichen Arbeiten* herunter, kaufen Sie sie im Buchhandel und lesen Sie sie. Im Großen und Ganzen ähneln sich die Bücher stark, es kommt also weniger darauf an welches Buch Sie lesen, sondern eher, dass Sie eins lesen.
Tipp 3: Suchen Sie rechtzeitig das Gespräch mit möglichen Prüfer:innen und sprechen Sie mit Ihnen über Ihre Themenidee(n). Je konkreter Ihr Themenvorschlag zu diesem Zeitpunkt ist, desto besser können wir Sie beraten. Da die Frist für Ihren Antrag auf Zulassung ungefähr auf das Ende des Vorlesungszeit fällt, ist zwei/drei Wochen nach Semesterstart erfahrungsgemäß ein guter Zeitpunkt für so ein Gespräch – der Stress des Semesterstarts ebbt bei uns Dozent:innen ab und bis zur Deadline haben Sie noch ausreichend Zeit Ihre Ideen weiterzuentwickeln – oder auch noch einmal neu anzusetzen.
Tipp 4: Denken Sie von Anfang an im Sinne eines Exposés. In Gesprächen zu Ihrem Vorhaben vor der Zulasssung, als auch während der Bearbeitung wird es immer wieder um Aspekte gehen, die ihnen durch das Verfassen eines Exposés schon vertraut sind: Was weiss man schon zum Thema (Forschungsstand)? Was ist das Ziel Ihrer Arbeit (Erkenntnisbeitrag)? Welche Frage möchten Sie beantworten (Forschungsfrage)? Wie lässt sich die Frage schlüssig beantworten (Methodik)?... Ohne Kenntnis dieser Fragen kann kein:e Prüfer:in Sie vernünftig beraten und betreuen.
Haben Sie eine Frage? Schreiben Sie mir eine Nachricht, und ich melde mich bei Ihnen.