A. Thema, Literatur & Problemstellung
A.1 Relevanz und Aktualität des Themas - Wie aktuell und bedeutsam ist das
behandelte Thema in fachlicher Hinsicht?
A.2 Klarheit der Problemstellung und Forschungsfrage - Wie deutlich und klar ist
die Zielsetzung und zentrale Fragestellung formuliert?
A.3 Literaturrecherche & -auswahl - Wie systematisch, umfangreich und nachvollziehbar wurde geeignete Literatur recherchiert und ausgewählt?
A.4 Einordnung in den Forschungskontext – Wie deutlich wird der Stand der
Forschung/Literatur zum Thema dargestellt?
Lassen Sie deutlich werden, wie und warum Ihr Thema im Kontext der Wirtschaftskommunikation aktuell und relevant ist. Machen Sie deutlich, was Ihr Problemverständnis, was die Problemstellung, was das Ziel Ihrer Arbeit ist - und welche (Forschungs-)Frage Sie mit Ihrer Arbeit beantworten wollen. Lassen Sie erkennen, dass Sie Ihre Literatur systematisch, nachvollziehbar und angemessen umfangreich recherchiert und ausgewählt haben. Lassen (auch auf Basis der recherchierten Literatur) den Forschungs- und Erkenntnisstand deutlich werden.
Kleiner Tipp: Eine Einleitung kann im Verlauf der Bearbeitung auch umgeschrieben werden... Sorgen Sie dafür, dass das Ziel und die Forschungsfrage zu Ihrer Argumentation, Vorgehensweise und Ihrer Antwort passen.
B.1 Angemessenheit der Methodik – Wie gut eignet sich die die gewählte Methode
zur Beantwortung der formulierten Fragestellung?
B.2 Nachvollziehbarkeit des Vorgehens – Wie klar, logisch und nachvollziehbar ist das methodische Vorgehen beschrieben?
B.3 Sorgfalt der Durchführung – Wie sorgfältig, korrekt und nachvollziehbar wurde(n) die gewählte(n) Methode(n) angewendet?
B.4 Umfang und Tiefe der Untersuchung – Wie umfangreich und differenziert wurden die relevanten Aspekte des Themas betrachtet und bearbeitet?
Überlegen Sie, wie sich Ihre Fragestellung methodisch angemessen bearbeiten und beantworten lässt. Die Methode ist das "Werkzeug", das Sie wählen um Ihr Problem (Fragestellung) zu lösen. Es muss zueinander passen. Nicht jede Methode eignet sich gleich gut zur Beantwortung Ihrer Forschungsfrage. Es wird erwartet, dass Sie einschätzen können, welche Erkenntnisse Sie mit welcher Methoden gewinnen können.
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Vorgehen klar und nachvollziehbar ist - und natürlich sinnvoll, also logisch ist. Und zeigen Sie, dass Sie sorgfältig und reflektiert, überlegt gearbeitet haben. Dazu gehört auch, zentrale Begriffe angemessen zu definieren, voneinander abzugrenzen und in den Kontext der Wiko einzuordnen. Und letztendlich bewerten wir natürlich auch den Umfang und die Tiefe der Untersuchung. Sind Sie oberflächlich über alles "drübergehuscht" oder haben Sie sich die Mühe gemacht, die zentralen Aspekte angemessen tief und differenziert zu betrachten und bearbeiten?
C. Ergebnisse & Diskussion
C.1 Aussagekraft der Ergebnisse – Wie valide und gehaltvoll beantworten die
Ergebnisse die formulierte Forschungsfrage?
C.2 Schlüssigkeit der Interpretation – Wie überzeugend ist die Interpretation und Einordnung der Ergebnisse hinsichtlich Ziel und Forschungsfrage der Arbeit?
C.3 Kritische Reflexion – Wie deutlich und kritisch reflektiert setzt sich die Arbeit
mit der eigenen Methodik und den erzielten Ergebnissen auseinander?
C.4 Eigenständiger Beitrag – Wie originell und kreativ ist das Vorgehen bei der
Bearbeitung des Themas?
Uns geht es bei Ihrer Arbeit nicht darum, dass Sie 40 (BA) oder 60 (MA) Seiten füllen. Sie sollen zeigen, dass Sie eine fachliche Problemstellung selbständig identifizieren und nach wissenschaftlichen Prinzipien bearbeiten können. Insofern dürfte es nicht überraschen, dass wir natürlich auch die Güte der erzielten Ergebnisse sowie deren Interpretation zur Beantwortung Ihrer Forschungsfrage bewerten.
Seien sie genau, seien sie reflektiert, überlegen Sie, was Ihre Ergebnisse aussagen. Gehen Sie mit Ihrem gewählten Vorgehen und den Ergebnissen selbst "hart ins Gericht": Was waren die Schwächen der Methode und Probleme ihrer Anwendung? Welche Limitation hat Ihre Untersuchung? Was ist offen geblieben und müsste/könnte (wie) durch eine andere Arbeit beantwortet werden?
Und aus der Anforderung der selbständigen Bearbeitung eribt sich dann auch die Frage nach dem eigenständigen Beitrag, der Selbständigkeit der Bearbeitung und der Originalität des Vorgehens. Ein "zusammengeschriebener" Text (vielleicht gestützt durch eine Hand voll Hintergrundgespräche) oder auch eine Online-Befragung zur Einstellung von Menschen zu Marke/Thema XY ist zweifelsfrei weniger ideenreich, als ein Experiment oder viele andere denkbare Untersuchungsansätze.
D. Aufbau & Argumentation
D.1 Logische Gliederung – Wie sinnvoll und schlüssig ist die Arbeit strukturiert (roter Faden, klare Gliederung der Kapitel und Abschnitte)?
D.2 Verständlichkeit der Darstellung – Wie klar und präzise sind die Inhalte formuliert, wie nachvollziehbar sind die Perspektiven (inkl. Abb. und Tab.)?
D.3 Güte und Stringenz der Argumentation – Wie logisch und nachvollziehbar (transparent, belegt) wird argumentiert/begründet?
D.4 Prägnanz – Wie fokussiert und prägnant („auf den Punkt“)ist die Arbeit? Wie stark vermeidet die Arbeit Redundanzen und nicht wesentliche Aspekte?
Bei Aufbau und Struktur bzw. Gliederung der Arbeit bewerten wir die Komposition der einzelnen Teile der Arbeit, wie sie zueinander stehen, wie viel Raum ihnen gegeben wird. Dann geht es um die Verständlichkeit Ihrer Darstellung - textlich und auch visuell. Formulieren Sie klar und präzise, begründen Sie Ihre Perspektiven, machen Sie sie leicht nachvollziehbar.
Unterstützen Sie komplexe Darstellungen durch sinnvolle Abbildungen oder Tabellen. Diese müssen immer einen Mehrwert zum Text bieten, bspw. Informationen verdichten oder Zusammenhänge visualisieren. Hinweis: einfach aus Statista hinein kopierte Balkendiagramme zur Entwicklung von "was-weiss-ich" liefern keinen echten Mehrwert, ihre Aussage kann häufig auf einen einfachen Satz reduziert werden. Schreiben Sie also lieber den Satz...
Je leichter sich Ihre Arbeit lesen, je leichter man Ihrer Gedankenführung folgen kann, desto besser. Hat Ihre Arbeit eine "Storyline", einen klaren "roten Faden", der immer zu erkennen ist, den Sie immer wieder aufgreifen? Oder haben Sie eher nur eklektisch verschiedene Perspektiven aneinandergereiht, im "worst case" gar nur einzelne Artikel oder Bücher zusammengefasst?
Stellen Sie Sachverhalten möglichst nüchtern und objektiv dar, qualifizieren Bewertungen und Empfehlungen durch Zahlen, Daten, Fakten... halten Sie sich mit subjektiven Meinungen zurück. Seien Sie offen und transparent, kehren Sie keine widersprüchlichen (begründeten, wissenschaftlichen) Perspektiven unter den Tisch. Belegen Sie Ihre Argumente mit spezifisch passenden, nicht nur grob die gleiche Richtung argumentierenden Quellen.
Und ganz ohne Witz: Wir recherchieren die von Ihnen verwendeten Quellen, prüfen die Belege, die Zulässigkeit der Aussagen, zumindest stichprobenartig. Wenn hier eklatante Fehler festgestellt werden, die an Ihrer wissenschaftlichen Sorgfalt und Redlichkeit berechtigte Zweifel aufkommen lassen, wird Ihre Arbeit mit "mangelhaft" bewertet.
E.1 Sprachlicher Ausdruck – Wie sachlich, wissenschaftlich angemessen und terminologisch präzise ist der Schreibstil?
E.2 Rechtschreibung und Grammatik – Wie selten treten orthografische Fehler sowie Grammatik- und Zeichensetzungsfehler in der Arbeit auf?
E.3 Zitierweise und Quellenangaben – Wie fehlerfrei und einheitlich werden Quellen gem. APA-Zitierstil im Text belegt und im Literaturverzeichnis angegeben?
E.4 Formale Vorgaben – Wie genau und umfassend wurden die formalen Anforderungen eingehalten (z. B. Verzeichnisse, Seitenumfang, Formatierung)?
Hier muss man sicher eher wenig erläutern. Wissenschaftlich schreiben heisst nicht möglichst kompliziert zu schreiben, ganz im Gegenteil. Formulieren Sie sachlich, nüchtern, präzise. Vermeiden Sie typischen "Marketing-Sprech", stark wertende, häufig "übertreibende" Adjektive und Verben ("bahnbrechend", "revolutionieren", "sensationell", "wegweisend"...). Solche Aussagen werden Sie in der Regel nicht belegen/beweisen können.
Der APA-Zitierstil ist meine Vorgabe (und sonst auch klare Empfehlung). Im Text sollte er korrekt und konsistent verwendet werden - und das Literaturverzeichnis muss nach seinen stilistischen Vorgaben korrekt aufgebaut und formatiert sein. So sind einfach die Konventionen. Ist auch gar nicht so schwer, muss man sich nur mal konzentrieren und sorgfältig arbeiten.